Nichts bringt schneller ans Ziel als eine Pause

In den letzten Wochen bin ich einige Male gefragt worden, warum in diesem Blog nichts mehr Neues zu lesen ist. Ich habe auf die Mails meistens mit „Nichts bringt schneller ans Ziel als eine Pause“ geantwortet  (eine Lebensweisheit, die mir so -oder so ähnlich- vor etlichen Jahren ein koreanischer Kommilitone als „asiatisches Sprichwort“ nahegelegt hatte).

Nachdem ich 2008 in diesem Blog jeden Tag einen Beitrag gepostet hatte, habe ich ab Januar 2009 nur noch einen Beitrag im Monat geschafft – und seit dem Sommer 2010 ist es hier schließlich dann ganz still geworden. Jedoch ist die vielfach vermutete Annahme, dass ich gar nicht mehr blogge, so nicht ganz zutreffend.  Eigentlich ist fast genau das Gegenteil der Fall: in den letzten Monaten war ich an über einem Dutzend Blogprojekte direkt und indirekt  beteiligt (und bin es teilweise auch jetzt noch). Die meisten dieser Projekte waren Blogs für oder von meinen Kunden aus  Kultur und Wirtschaft, die ich hier aus diversen Gründen nicht alle aufzählen möchte (einige Infos dazu finden Interessierte hier).

Vielmehr möchte ich stattdessen nur kurz auf zwei Blog-Projekte hinweisen, die ich sozusagen in Eigenregie betreibe:  Regelmäßig poste ich in dem Blog „SoWebDev“ Beiträge zu Social Media Technologien und zur Webentwicklung, was für alle aufschlussreich sein könntet, die sich wie ich mit der Technik „hinter“ Social Media Anwendungen (und deren APIs, Schnittstellen, Protokolle) und der Entwicklung von Tools (u.a. in C#, VB, PHP) beschäftigen. Das zweite Blog, das für einige Leser von „kunstistauchkaktus“ interessant sein könnte, ist das Blog des Projekts „kulturgezwitscher.de“, eine offenen Community für twitternde Kunst- und Kulturinteressierte. In diesem Blog steht zwar nicht viel, jedoch Drumherum geschieht einiges.

Aber auch in diesen „kunstistauchkaktus“-Blog  geht es irgendwann wieder weiter. Ab Herbst dieses Jahres werde ich voraussichtlich wieder mehr Zeit (und hoffentlich mehr Muse) haben, um dann auch hier wieder regelmäßig meine „Anmerkungen zu Kunst und (Web-) Kultur“ zu veröffentlichen.  Auch die ein oder andere hier im Blog bereits angekündigte Kunst-„Aktion“ ist noch offen und bin mir fast sicher, dass auch diese im Rahmen dieses Blogs im Laufe dieses Jahres umgesetzt werden kann…

Kongresse und Tagungen zur (Web)kultur, Kulturmanagement, Kulturwissenschaft

Auf dieser regelmäßig aktualisierten Seite werde ich ab September 2010 Tagungen, Kongresse und Symposien mit ein oder zwei Sätzen vorstellen, bei denen ich meine, dass sich ein Besuch lohnt, da diese die Themenfelder Web(kultur) und Social Media für Kulturmanagement und/oder Kulturwissenschaft in irgendeiner Weise aufgreifen.

Kulturgezwitscher 2009 – Kunst und Kultur in Twitter

Heute habe ich (endlich) die Daten der Erhebung 2009 veröffentlicht, Details siehe Kulturgezwitscher-Blog.

Warum scheuen Kulturbetriebe die Nutzung des Web 2.0?

Diese Frage wird derzeit in der Blogosphäre vielfach diskutiert (aktuell etwa im Kulturmanagement-Blog, auf Audience+ oder Annarentsch20), denn obwohl die Forschung im Bereich „Kultureinrichtungen im Internet“ sich in den letzten Jahren auf sehr praxisnahe Fragestellungen fokussiert hat, etwa wie die optimale Museums-Website zu gestalten sei oder wie Web 2.0-Dienste und -Tools für Besucherbindung, Kulturmarketing und Kunstvermittlung eingesetzt werden können, sind diese Vorschläge von Kulturbetrieben nur zögerlich aufgegriffen worden.

Meine Antwort unterscheidet sich jedoch grundsätzlich zu vielen anderen: Es liegt daran, dass bisher die theoretische Reflexion über die grundlegende Problematik, der Spannung zwischen Kunst-, Kultur- und Internetpraxis, nahezu vollkommen ausgeklammert wurde.

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Über Raubvögel, Hegel und das „Geschäftsmodell 2.0“ für den Kunst- und Kulturbereich

Der im späten 20. Jahrhundert wohl einflussreichste Philosoph für den Kunst- und Kulturdiskurs, Jacques Derrida, war davon überzeugt, dass die Philosophie Hegels in Frankreich nur deshalb so stark rezipiert wurde (bzw. wird), weil die französische Aussprache Hegels Nachnamens dem französischen Wort für Adler („aigle“) gleicht. Was im ersten Moment ein Kalauer zu sein scheint, ist bei genauer Betrachtung ein Paradebeispiel für Derridas Taktik der Dekonstruktion, beherrschende Bedeutungs- und Diskurssysteme in Verlegenheit zu bringen und damit die Möglichkeit zu eröffnen, eine andere Zugangsweise zu Bisherigem zu haben. Aber es ist nicht notwendig, die „philosophischen“ Überlegungen weiter zu vertiefen, auch ein Griff zu diversen Studien würde zeigen, wie wichtig der „Wohlklang“ eines Produktnamens sowie mögliche Bedeutungszuschreibungen für den Erfolg sind. Weiterlesen

Missverständnis 2.0 – Warum man Social Media nicht Social Media nennen sollte

In letzter Zeit muss ich mich immer häufiger Fragen, ob die Bezeichnung „Social Media“ auch dazu beiträgt, dass webzweinullige Tools wie etwa Blogs häufig nicht zielführend eingesetzt werden. Denn bekanntlich sind ja nicht die „Medien“ sozial, sondern deren Einsatz ermöglicht „Soziales“ (wie auch immer man dies auslegt). Weiterlesen