Archiv der Kategorie: Web 2.0

Kongresse und Tagungen zur (Web)kultur, Kulturmanagement, Kulturwissenschaft

Auf dieser regelmäßig aktualisierten Seite werde ich ab September 2010 Tagungen, Kongresse und Symposien mit ein oder zwei Sätzen vorstellen, bei denen ich meine, dass sich ein Besuch lohnt, da diese die Themenfelder Web(kultur) und Social Media für Kulturmanagement und/oder Kulturwissenschaft in irgendeiner Weise aufgreifen.

Über Raubvögel, Hegel und das „Geschäftsmodell 2.0“ für den Kunst- und Kulturbereich

Der im späten 20. Jahrhundert wohl einflussreichste Philosoph für den Kunst- und Kulturdiskurs, Jacques Derrida, war davon überzeugt, dass die Philosophie Hegels in Frankreich nur deshalb so stark rezipiert wurde (bzw. wird), weil die französische Aussprache Hegels Nachnamens dem französischen Wort für Adler („aigle“) gleicht. Was im ersten Moment ein Kalauer zu sein scheint, ist bei genauer Betrachtung ein Paradebeispiel für Derridas Taktik der Dekonstruktion, beherrschende Bedeutungs- und Diskurssysteme in Verlegenheit zu bringen und damit die Möglichkeit zu eröffnen, eine andere Zugangsweise zu Bisherigem zu haben. Aber es ist nicht notwendig, die „philosophischen“ Überlegungen weiter zu vertiefen, auch ein Griff zu diversen Studien würde zeigen, wie wichtig der „Wohlklang“ eines Produktnamens sowie mögliche Bedeutungszuschreibungen für den Erfolg sind. Weiterlesen

Missverständnis 2.0 – Warum man Social Media nicht Social Media nennen sollte

In letzter Zeit muss ich mich immer häufiger Fragen, ob die Bezeichnung „Social Media“ auch dazu beiträgt, dass webzweinullige Tools wie etwa Blogs häufig nicht zielführend eingesetzt werden. Denn bekanntlich sind ja nicht die „Medien“ sozial, sondern deren Einsatz ermöglicht „Soziales“ (wie auch immer man dies auslegt). Weiterlesen

Organisationskultur vs. Social Media

Axel Kopp hat eine vor kurzem geführte Diskussion zu einem seiner Blogpost mit einem neuen Artikel „Die Henne-Ei-Frage: Erst die Organisationskultur ändern oder erst mit Social Media anfangen? Ein Kommentar.“ auf den Punkt gebracht. Letztendlich muss ein Berater oder ein Projektleiter entscheiden, ob er das „Risiko“ eingehen möchte, ohne die entsprechende Organisationskultur („Enterprise 2.0“) Social Media für Kulturmarketing einsetzen möchte. Ich werde es nicht mehr machen, ich habe hier Lehrgeld bezahlt (aber vielleicht bin ich da einfach ungeschickt vorgegangen).

Zwei Sachen möchte ich jedoch zu Axel Kopps „Kommentar“ noch ergänzen: Weiterlesen

Über Theater, Marketing, das Web 2.0 und Bert Brecht

Gerade hatte ich nochmals die spannenden Diskussion zu „Staatstheater und Web 2.0“ auf Christian Henner-Fehrs Kulturmanagement-Blog durchgesehen. Das sind wunderbare „gute“ Beispiele für meine vielfach geäußerte Meinung, dass man Kulturschaffenden eben nicht nachhaltig mit BWLer-Jargon und Marketing-Lehrsätzen vom Web 2.0 überzeugen kann. Ich will nicht ausholen und meinen Ansatz hier im Detail ausrollen sondern nur ein ganz kurzes Beispiel bringen: Weiterlesen

Im welcher Version leben wir eigentlich?

Oder: Warum man aktuelle Projekte nicht mit dem Label „Web 2.0“ versehen sollte.

Das „Web 2.0“ ist Geschichte – und wahrscheinlich sogar eine großartige Geschichte. Nur selten hat ein Buzz-Word so eingeschlagen wie der von Tim O’Reilly Ende 2005 weltweit publik gemachte Begriff. Die Idee der Versionsnummer wurde in alle Bereiche portiert: „Journalismus 2.0“, „Politik 2.0“ ja sogar über „Kochen 2.0“ ist zu lesen – auch wenn meist leider keine so wohlüberlegte Vorstellung wie hinter dem „Web 2.0“ Gedanken von O’Reilly steckte. Doch nun ist der Begriff in die Jahre gekommen. Anfangs sollte damit der innovative Aspekt der Konzepte, Technologien und Geschäftsmodelle herausgestellt werden, die sich jedoch inzwischen schneller als je vermutet als Standard etabliert haben, insbesondere UGC bzw. der große Bereich Social Media/Software. Weiterlesen